Heute war der letzte Tag in Kambodscha. Am Morgen sind wir zum Tonle Sap See gefahren. Dieser See hat eine Besonderheit: In der Trockenzeit fließt das Wasser aus dem See über den Tonle Sap Fluss ganz normal nach Süden in den Mekong. In der Regenzeit allerdings kehrt sich die Fließrichtung um und der Mekong drückt das Wasser sozusagen bergauf in den See und dieser wächst auf die doppelte Größe an. Momentan ist die Regenzeit noch nicht lange vorbei und der See hat seine größte Ausdehnung erreicht.
Mit dem Boot sind wir auf den See gefahren und haben ein schwimmendes Dorf besucht. Hier schwimmt alles: Vom normalen Wohnhaus, über die Schule bis zur Polizei. Jetzt liegen die Häuser relativ weit vom eigentlichen Ufer des Sees entfernt, mit zunehmendem Fallen des Wasserspiegels wandern sie immer weiter dorthin.
Auf dem Weg zurück nach Siem Reap haben wir noch eine Gruppe von Tempeln besucht, die bereits im 9. Jahrhundert gebaut wurden und damit die ersten Tempel sind, die aus Stein gebaut wurden.
Zurück ging die Fahrt ins Hotel, wo wir alle noch einmal geduscht haben, bevor wir zum Flughafen von Siem Reap gefahren sind. Hier sitze ich nun und warte auf meinen Flug nach Hanoi, von wo wir dann weiter nach Frankfurt fliegen.
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Pfahlbauten am Ufer des Tonle Sap Sees.Die freundlichen Kambodschaner winken.Am Ende der Trockenzeit steht der Baum im Trockenen.Bei einem Feuer möchte ich mich nicht auf diesen Feuerlöscher verlassen müssen.Ein schwimmendes Haus mit Schweinestall.Häuser im schwimmenden Dorf.Hier wird das Brennholz gelagert.Der Tempel Preah KoDer Bakong Tempel
In den letzten zwei Tagen haben wir die Tempelanlagen von Angkor besichtigt. Die Tempel sind ja schon riesig, aber wenn man sich vorstellt, dass vor 800 Jahren noch viele 10000 Menschen um die Anlagen gewohnt haben, nimmt das noch eine andere Dimension an. Leider ist der Besucherandrang insbesondere an den bekannteren Tempeln wie Angkor Wat und Bayon schon sehr groß, sodass es dort schwierig ist ein Foto zu bekommen, auf dem es nicht von Menschen wimmelt. In den kleineren Tempel ist es dagegen oft kein Problem.
Als ersten sind wir zum Banteay Srei, der Zitadelle der Frauen gefahren, der etwas außerhalb der restlichen Anlage liegt. Auf dem Weg dorthin haben wir kurz am Pre Rup Tempel Halt gemacht. Danach ging es zum Banteay Kdei und zum Abschluss zum von 600 Jahren alten Bäumen überwucherten Ta Prohm Tempel. Den Angkor Wat haben wir auf den zweiten Tag verschoben, da dann die oberste Terrasse geöffnet wein sollte. Am Abend des ersten Tages haben wir in einem Restaurant gegessen, in dem der traditionelle Apsara-Tanz gezeigt wurde.
Der zweite Tag startete mit dem Besuch des Bayon-Tempels mit seinen 54 Gesichtstürmen mit jeweils 4 Gesichtern in die vier Himmelsrichtungen. Danach ging es zur Elefantenterrasse. Nach dem Besuch zweier weiterer kleinerer Tempel folgte der Höhepunkt: Angkor Wat, der größte Tempel Angkors, mit einer Fläche von über einem Quadratkilometer. Damit war der Tag auch schon vorbei und wir sind zurück ins Hotel und müde ins Bett gefallen.
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Der Tempel Pre RupSeerosen im Banteay SreiDer Tempel Banteay SreiReliefs am Banteay SreiWasserbüffel auf einem abgeernteten ReisfeldDer Tempel Banteay KdeiEs gibt in den Tempeln zahlreiche Reliefs von Apsara TänzerinnenUns so sieht der Tanz in echt aus.Der Urwald hat in 600 Jahren den Tempel Ta Prohm zurückerobert.Der Bayon TempelReliefs am Bayon TempelGesichtstürme im Bayon TempelBesucherandrang im Bayon TempelAngkor WatAngkor Wat
Am Montagmorgen starteten wir zu einer langen Busfahrt nach Siem Reap. Für die Strecke von 320 km veranschlagte unser Reiseleiter 7 bis 8 Stunden, ein Durchschnitt von etwa 40 km/h. Nachdem wir eine Weile gefahren waren, wusste ich dann auch warum: Der Zustand der Straßen ist streckenweise unter aller Sau, mit tiefen Schlaglöchern und teils ganz ohne Asphalt. Bei einer Straße namens Highway 6 hatte ich mir etwas anderes vorgestellt, bei uns ist jede Kreisstraße in besserem Zustand. Vielleicht sollten die Kambodschaner, statt neue Prunkbauten in der Hauptstadt zu bauen, erst einmal ihre Straßen in Ordnung bringen.
Nach einer guten Stunde kam dann auch, was kommen musste: Ich war gerade am Einnicken, da gab es plötzlich lauten Knall und der Wagen fuhr etwas unruhig. Nachdem wir angehalten hatten, zeigte sich die Misere: Plattfuß hinten links. Dummerweise hatte der Ersatzreifen keine Luft drauf. Zum Glück wohnte nur wenige Meter weiter eine Familie. Deren Sohn ist dann zusammen mit unserem Fahrer und dem Reifen per Moped ins nächste Dorf gefahren, um den Reifen aufpumpen zu lassen. Einige Minuten später sind sie mit dem zwar nun prallen, aber wenig vertrauenerweckenden Reifen zurückgekommen und haben ihn aufgezogen. Dann ging die Fahrt erst einmal weiter. In der nächsten größeren Stadt haben wir dann erst mal bei einem Reifenservice angehalten und den kaputten durch einen nagelneuen Reifen ersetzt.
Der Rest der Fahrt lief dann, bis auf ein paar mal fast vom Sitz fallen wegen der Schlaglöcher, eher unspektakulär und nach 8 1/2 Stunden haben wir Siem Reap erreicht. Siem Reap ist die Stadt am Rand der Tempelanlagen von Angkor und voll auf Tourismus eingeschossen. Bei 5 Millionen Touristen im Jahr ist das auch kein Wunder. Hier gibt es über hundert Hotels und der Stadtkern sieht aus wie die Einkaufspassage einer westlichen Metropole. Weihnachten hat auch hier eingezogen.
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Und plötzlich war der Reifen platt.So transportiert man hier Heu, mich wundert, dass sie kein Moped nehmen.OK, der Reifen ist wirklich hin.Sieht vielleicht nicht so aus, aber der Reifenservice hatte eine große Auswahl an alten und neuen Reifen.Bähh, gebratene Spinnen.Eine beschauliche Raststätte haben die hier: Hängematten mit Seeblick.Eine Straße voller Kneipen in Siem Reap.
Am Sonntag stand eine Besichtigung von Phnom Penh, der Hauptstadt Kambodschas, auf dem Programm. Mit der Fahrradrikscha machten wir zunächst eine kleine Stadtrundfahrt. Trotz über 1,5 Millionen Einwohnern geht es hier, was den Verkehr angeht, etwas geordneter als in den Großstädten Vietnams zu. Das liegt vielleicht auch daran, dass hier der Anteil an Autos deutlich größer ist und die Straßen auch sehr französisch geprägt sind, mit breiten Alleen und vielen Kreisverkehren. Oder weil es gerade Sonntag war.
Unsere Fahrt führte vorbei am Unabhängigkeitsdenkmal, am Berg (oder eher Hügel) Phnom Penh mit der Stupa Wat Phnom bis zu unserem ersten längeren Stopp am Königspalast. Diese aus mehreren prunkvollen Gebäuden bestehende Areal wurde Ende des 19. Anfang des 20. Jahrhunderts von den Franzosen für den damaligen König gebaut und dient seit etwa 20 Jahren wieder dem aktuellen König Kambodschas als Regierungssitz. Im Gegensatz zu früher hat der König heute aber keine Macht mehr, sondern nur eine repräsentative Funktion.
Direkt neben dem Königspalast befindet sich die Silberpagode, die mit über 5000 Silberfliesen ausgelegt ist und auf deren Altar eine 90 kg schwere und mit tausenden Diamanten besetze Buddhastatue thront. Die Umfassungsmauer der Pagode ist auf 500 Metern Länge mit gut erhaltenen Gemälden geschmückt.
Weiter ging die Fahrt mit der Rikscha zum Nationalmuseum, in dem eine große Anzahl von Statuen und Gebrauchsgegenständen aus der 2000-jährigen Geschichte Kambodschas ausgestellt werden. Der größte Teil davon sind hinduistische Statuen aus der Angkor-Periode und Buddha-Statuen aus der Zeit danach.
Zum Abschluss unserer Tour besuchten wir noch das Toul-Sleng-Museum. Dort kann man sehen, wie die Idee der Schaffung eines Arbeiter- und Bauernstaates ins Wahnsinnige gekehrt wurde. Die ehemalige Schule wurde während der Zeit der Roten Khmer (1975 – 1979) als Konzentrationslager genutzt. Hier wurden über 20.000 gebildete Menschen, z.B. Lehrer, Ärzte und Juristen, oder die für gebildet gehalten wurden, weil sie eine Fremdsprache beherrschten oder auch nur eine Brille trugen, gefangen gehalten, gefoltert und später außerhalb der Stadt auf den „Killing Fields“ getötet und in Massengräbern vergraben.
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Fahrt mit der Fahrradrikscha durch Phnom PenhUnabhängigkeitsdenkmalPhnom Penh, der „Berg der Penh“, mit der Stupa Wat PhnomThronhalle im Königspalast von Phnom PenhDer Sampot, das traditionelle Kleidungsstück Kambodschas, für jeden Wochentag gibt es eine eigene Farbe, von Rot für Sonntag bis Burgund für den Samstag.Die SilberpagodeDie Umfassungsmauer der Silberpagode ist auf etwa 500 m Länge mit Malereien verziert.Blick auf den Hof der Silberpagode mit Stupas.Instrumente der KhmerDas NationalmuseumHier gibt es Bier in großen Flaschen.Neue Haare gefällig?Diese Regeln waren während der Zeit der Roten Khmer strikt zu befolgen.Zellenblock im Tuol-Sleng-MuseumEinzelzellen im Tuol-Sleng-Museum
Drei von unserer Gruppe mussten uns am Samstag verlassen, da ihre Rundreise in Vietnam endete. Sie sind zusammen mit unserem Guide mit dem Bus zurück nach Saigon gefahren, um dort den Flieger nach Frankfurt über Hanoi zu nehmen. Wir restlichen fünf sind mit dem Schnellboot von Chau Doc aus nach Kambodscha aufgebrochen. Das Boot fuhr die meiste Zeit mit 30 bis 40 km/h und machte dabei so einen Lärm, dass ich mir während der Fahrt Zellstofftaschentücher in die Ohren gestopft habe. Ansonsten wäre das kaum für mehrere Stunden auszuhalten gewesen.
Zunächst mussten wir unseren Visumantrag für Kambodscha ausfüllen und 24 US-Dollar bereithalten. Nach etwa 30 Minuten Fahrt kam die erste Passkontrolle auf vietnamesischer Seite. Diese dauerte nur wenige Minuten. Einen Kilometer weiter kam die kambodschanische Kontrolle. Hier hat es etwas länger gedauert, da einer der Mitreisenden (niemand von unserer Gruppe) scheinbar die Visagebühr sparen wollte.
Nach etwa 6 1/2 stündiger Fahrt sind wir dann in Phnom Penh, der Hauptstadt von Kambodscha, angekommen. Wir wurden von unserem Guide in Empfang genommen und ins Hotel gebracht.
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Mit diesem Mekong-Schnellboot waren wir unterwegs.Kambodschanischer Grenzposten am Mekong-Ufer.So primitiv die Pfahlbauten auch aussehen, einen Fernseher hat jeder.Mit so einem Hausboot ist man sehr flexibel.
Am Freitagmorgen sind haben wir von Can Tho aus mit dem Boot den schwimmenden Markt in Cai Rang besucht. Dieser gilt als der größte im Mekong-Delta mit mehreren hundert Booten. Auf einem schwimmenden Markt verkaufen die Leute von ihren Booten aus verschiedene Waren, meist Obst und Gemüse, das sie selbst anbauen. Jedes Boot, das etwas zu verkaufen hat, gibt seine Ware für andere zu erkennen, in dem es diese wie eine Flagge an einer Bambusstange „hisst“. Andere Boote ohne dieses Merkmal sind in der Regel Käufer, die dann von Boot zu Boot fahren, um zu handeln. Zwischendrin fahren immer wieder kleine Boote, die Getränke und Essen anbieten. Auf dem Weg zurück ins Hotel haben wir noch kurz an einem lokalen Markt am Ufer gehalten, auf dem es neben Obst und Gemüse vor allem auch Fisch und Fleisch angeboten wurde.
Nach dem Auschecken aus dem Hotel sind wir mit dem Bus nach Norden Richtung Chau Doc gefahren. Die Mittagspause verbrachten wir in einer Krokodilfarm, in der weit über 1000 Krokodile gezüchtet wurden. Diese werden entweder komplett verkauft oder zu Handtaschen und Gürteln verarbeitet und ihr Fleisch zum Essen angeboten. Ich habe auch davon gegessen, geschmacklich und von der Konsistenz kommt es Geflügelfleisch sehr nahe. Nach dem Essen ging es weiter mit dem Bus, bis wir in Chau Doc angekommen sind, das nur wenige Kilometer von der kambodschanischen Grenze entfernt liegt.
Nachdem wir im Hotel eingecheckt haben, einer luxuriösen Anlage auf halber Höhe des Sam Berges (Nui Sam), sind einige von uns am Abend noch auf den Berg gestiegen, andere haben es sich am Pool gemütlich gemacht. Vom Gipfel des Nui Sam, etwa auf 230 m Höhe hat man einen wunderbaren Blick in alle Richtungen. Von dort haben wir bei einem Bier, in der Hängematte liegend den Sonnenuntergang genossen und schon einmal den Blick zu unserem nächsten Ziel, Kambodscha, gerichtet.
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Ein Tankstellenboot.Auf dem schwimmenden Markt von Cai Rang.Dieser Händler bietet viele verschiedene Gemüsesorten an.Erfrischung gefällig?Alle Bedürfnisse können auf dem Wasser befriedigt werden, die Frage nur, wo geht die Scheiße danach hin?Meeresfrüchte und Fisch, so weit das Auge reicht.Eier, wir brauchen Eier!Welches davon landet wohl gleich auf meinem Teller?Verkabelung auf vietnamesisch.Hier werden auch Affen als Haustiere gehalten.Sonnenuntergang vom Gipfel des Nui Sam. Der Blick geht Richtung Kambodscha.Mir geht’s gut!
Von Saigon ging es am Donnerstag zunächst mit dem Bus nach Westen ins Mekong-Delta. In Cai Be sind wir auf einen Kutter gestiegen und damit auf dem Mekong und seinen Seitenarmen herumgefahren worden. Unser Bus fuhr inzwischen ohne uns weiter.
Nachdem wir eine Weile auf einem Seitenarm des Mekong vorbei an Pfahlbauten, kleinen schwimmenden Märkten und Fischerbooten gefahren waren, hielten wir an einer Manufaktur, in der diverse Artikel aus Reis und Kokosnüssen hergestellt wurden. Hier wurde Reisschnaps, Reispapier und eine große Zahl an Knabbereien, wie Reispopcorn, Kokoschips und Kokosnussbonbons produziert und zum Verkauf angeboten.
Danach sind wir weiter mit dem Boot zunächst auf einem Arm des Mekong-Deltas selbst und dann auf immer schmaler werdenden Seitenflüssen bis zu einem Restaurant mitten im Nirgendwo (Auf meiner sonst sehr detaillierten Karte gab es das noch nicht) gefahren. Dort gab es erst einmal etwas Leckeres zu essen.
Nach einer kurzen Pause ging es mit dem Boot weiter bis nach Cai Lay, wo wir wieder in den Bus gestiegen sind und bis nach Can Tho, der größten Stadt im Mekong-Delta, gefahren wurden. Dort haben wir dann die Nacht verbracht.
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Mit diesem Kutter sind wir auf dem Mekong gefahren.In der Nähe der Städte stehen solche Pfahlbauten am Rand des Mekong und seiner Seitenarme.Hier wird Reisschnaps destilliert.Reispapierherstellung: Eine Mischung aus Reismehl und Wasser wird dünn aufgetragen und gedämpft …Und dann zum Trocken aufgestellt.Ich, der Schlangenbändiger.Auf dem Mekong: Wasser, so weit das Auge reicht.Auf einem Seitenarm des Mekong.Der Mekong ist Haupttransportweg, hier wird Reis transportiert.Ein Fischer bei der Arbeit.Jetzt wird’s eng.Eine Bananenblüte.Den Fisch gibt es gleich zu essen. Mhjam.
Am Mittwoch verließen wir Zentralvietnam und flogen mit dem Flugzeug von Da Nang nach Saigon in Südvietnam. Dort wurden wir von unserem Guide Ngoc in Empfang genommen. Ngoc hat 11 Jahre (1988 bis 1999) in Deutschland gelebt und gearbeitet und konnte daher sehr gut Deutsch sprechen. Mit ihm ging es sogleich auf die Besichtigungstour durch Saigon.
Saigon oder offiziell Ho-Chi-Minh-Stadt ist mit über 7 Millionen Einwohnern die größte Stadt Vietnams. Saigon ist erst wenige hundert Jahre alt und eine sehr moderne Stadt. Der Stadtkern ist französisch geprägt, mit breiten, von Bäumen gesäumten Straßen und Kreisverkehren. Nach der Ruhe von Zentralvietnam wurden wir hier sogleich wieder von Millionen Mopeds empfangen. Nur gehupt wird nicht so viel wie in Hanoi.
Unsere Tour begann mit einem Abstecher nach Cho Lon (Großer Markt), dem Chinatown Saigons. Dort besuchten wir den Cho Binh Tay, Markt, eine Art Großhandel. In den engen Gängen, mit Waren gestapelt bis unter die Decke, kann man sich schnell verlieren, auch wenn alles seinen festen Platz hat, ein Plan am Eingang verschafft theoretisch Übersicht.
Es folgte ein Besuch des Kriegsmuseums. Hier wird neben zurückgelassenem Kriegsgerät der US-Amerikaner in umfangreichen Ausstellungen der Ablauf und die Folgen des französischen und amerikanischen Kriegs in Vietnam vor allem durch zahlreiche Fotografien dokumentiert. Wenn man sich die Ausstellung zu den Angriffen der Amerikaner mit chemischen Waffen (Agent Orange und Co.) so anschaut, wird einem schon mulmig zumute und man fragt sich, was die Amerikaner sich dabei gedacht hatten.
Nachdem wir im Hotel abgesetzt wurden haben wir noch alleine den Cho Ben Tranh Markt, den größten Markt von Saigon besucht. Im Gegensatz zum Cho Binh Tay ist dieser mehr für normale Kunden und nicht für Händler gedacht und somit etwas anstrengender für Touristen zu besichtigen, da man ständig von links und rechts angesprochen wird. Auf dem Weg durch die Stadt hatten wir wie in Hanoi manchmal aufgrund des Verkehrs einige Mühe, die Straße zu überqueren. Solange man mit gleichmäßiger Geschwindigkeit läuft, ist es aber meist kein Problem. Einmal hat mich ein freundlicher Vietnamese sogar persönlich über eine besonders stark befahrene Straße begleitet, obwohl er diese vorher bereits in entgegen gesetzter Richtig überquert hatte.
Was mir noch besonders in Saigon auffiel und mich öfter schmunzeln ließ, ist das Vorhandensein von weihnachtlicher Dekoration. Fast jedes Geschäft und Hotel war mit Schriftzügen, Weihnachtsbäumen oder Schneemännern dekoriert. Bei 30 Grad im Schatten kommt einem das schon etwas seltsam vor.
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Cho Binh Tay Markt von außen.Auch wenn es auf den ersten Blick nicht so scheint, hat hier alles seinen festgelegten Platz.Vom Hüte- und Mützenparadies …… geht es direkt ins Koffer- und Taschenparadies …… woran sich dann gleich das Schuhparadies anschließt.Snacks gibt es auch.Der Verkehr ist ähnlich chaotisch wie in Hanoi, nur die Straßen sind breiter.Cho Ben Tranh Markt von außen …… und von innen.Fröhliche Weihnachten!Fast jedes Geschäft oder Hotel ist hier weihnachtlich dekoriert.Auch in unserem Hotel stand ein Weihnachtsbaum.
Die Stadt Hoi An war vom 16. bis 18. Jahrhundert einer der führenden Häfen Südostasiens. Danach verlor sie aber zunehmend an Bedeutung. Inzwischen ist von Hafen nicht mehr viel zu sehen, die Stadt ist eher als Lampionstadt bekannt, was man täglich auf den Straßen bewundern kann. Das Stadtzentrum liegt am Fluss, dessen Ufer schöne alte Häuser säumen, in denen sich viele Restaurants und Shops befinden. Die Stadt ist ein wahrer Touristenmagnet, im Stadtzentrum sieht man gefühlt mehr Touristen als Einheimische, ganze Busladungen werden dort abgekippt. Trotzdem geht es noch entspannt zu.
Als wir am späten Nachmittag in Hoi An angekommen waren, sind wir noch ein wenig durch die Stadt geschlendert. Es war inzwischen dunkel, aber der gesamte Stadtkern war mit Lampions erleuchtet.
Am nächsten Morgen begann die offizielle Tour. Zuerst gingen wir über den Markt von Hoi An, auf dem hauptsächlich Nahrungsmittel angeboten werden. Unser Guide hat einige für uns fremde Früchte und Snacks erklärt und zum Kosten gegeben.
In der Blütezeit von Hoi An lebten viele chinesische Händler hier. Um sich zu treffen und für gute Geschäfte zu beten, bauten sie sich in Hoi An mehrere Versammlungshallen. Eine davon, die Phuoc Kien Versammlungshalle, haben wir besucht. Danach besichtigten wir noch ein gut erhaltenes typisches Haus eines Händlers der damaligen Zeit.
Neben einem chinesischen gab es auch noch ein japanisches Viertel in der Stadt. Die beiden sind durch die japanische Brücke verbunden. Bei Tag sah sie nicht besonders aus, aber wenn es dunkel ist, wird sie schön beleuchtet und macht einiges mehr her.
Zum Abschluss unserer Tour besuchten wir noch eine Seiden-Manufaktur mit angeschlossenem Verkaufsraum (na klar), in der uns die Herstellung von Seide von der Raupe bis zum fertig gewebten Tuch erklärt wurde.
Dann gab es erst einmal was zu Futtern, eine lokale Spezialität: Cao Lau. Das sind spezielle Reisnudeln mit Schweinefleisch, Sojasprossen, Salat und Kräutern sowie Reispapier-Croutons. Das Gericht gibt es nur in Hoi An, weil es die spezielle Art der Nudeln nur hier gibt. Jedenfalls war es lecker.
Nach dem Essen sind wir noch zum Strand von Hoi An etwas außerhalb gefahren, wo meine Füße ein kurzes Bad nehmen durften.
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Die Japanische Brücke in Hoi An.Hoi An bei Nacht.Obststand auf dem MarktTor auf dem Gelände der Phuoc Kien Versammlungshalle.Die Dächer der Phuoc Kien Versammlungshalle schmücken viele Details.Fischer bei der Arbeit.Das sind ja mal seltsame Geschöpfe, aber gut drauf scheinen sie zu sein.Seidenherstellung, Phase 1: Die Raupe.Seidenherstellung, Phase 2: Der Kokon.Seidenherstellung, Phase 3: Der Faden wird gesponnen.Seidenherstellung, Phase 4: Das Tuch wird gewebt.Das gibt es nur in Hoi An: Cao Lau.Der Strand von Hoi An.Meine Füße im Sand.Meine Füße werden vom Wasser des Südchinesischen Meers umspült.Der Tag neigt sich dem Ende zu.Lampionstadt Hoi An.
Am Montagmorgen verließen wir Hue und führen mit dem Bus weiter nach Süden. Als ersten führte uns die Fahrt über den Wolkenpass. Der Wolkenpass führt auf 496 m Höhe über die Ausläufer des Troung-Son Massivs, die an dieser Stelle bis ans Meer reichen. Der Pass stellt auch eine natürliche Wetterscheide dar, nördlich herrscht subtropisches Klima, südlich wird es tropisch warm und feucht.
Vom Wolkenpass herunter, ging es nach Da Nang, der viertgrößten Stadt Vietnams. Hier stoppten wir für einen Besuch des Cham-Museums. Die Champa beherrschten Zentralvietnam vom 2. bis zum 15. Jahrhundert, bevor sie von den Vietnamesen erobert wurden. Ihre Religion war der Hinduismus, im Museum werden viele Statuen von Hindu-Gottheiten ausgestellt, die in Cham-Tempeln gefunden wurden.
Weiter ging die Fahr zu den Marmorbergen südlich von Da Nang. Nach einem kurzen Besuch in einer Manufaktur von Marmor-Statuen mit umfangreichem Verkaufsraum, stiegen wir auf den Wasserberg, einem der 5 Marmorberge. Der Aufstieg über die steilen Treppen lohnt sich, dort findet man viele sehenswerte Pagoden und Grotten.
Am späten Nachmittag sind wir dann schließlich in der ehemaligen Hafenstadt Hoi An angekommen. Doch dazu später mehr.
Fotos:
Aufgrund der Stürme vor ein paar Wochen sieht man viele Häuser, bei denen das Wellblechdach mit Sandsäcken oder Steinen beschwert wurde.Auf dem Wolkenpass.Blick vom Wolkenpass nach Süden.Drachenbrücke in Da Nang.Ganesha-Statue im Cham-Museum in Da Nang.Für Insider: Titten … Gnaaaah!Demnächst kann man mit dem Fahrstuhl auf den Thuy Son, den Wasserberg … … aber heute geht man noch zu Fuß die Treppe rauf.Im Thy Son gibt es viele Grotten, in die oft kleine Tempel gebaut wurden.Drachenfigur am Thuy Son.Blick vom Thuy Son auf die anderen Marmorberge.Blick vom Thuy Son auf das Südchinesische Meer, in Vietnam aber Ostmeer genannt.