Am Sonntag stand eine Besichtigung von Phnom Penh, der Hauptstadt Kambodschas, auf dem Programm. Mit der Fahrradrikscha machten wir zunächst eine kleine Stadtrundfahrt. Trotz über 1,5 Millionen Einwohnern geht es hier, was den Verkehr angeht, etwas geordneter als in den Großstädten Vietnams zu. Das liegt vielleicht auch daran, dass hier der Anteil an Autos deutlich größer ist und die Straßen auch sehr französisch geprägt sind, mit breiten Alleen und vielen Kreisverkehren. Oder weil es gerade Sonntag war.
Unsere Fahrt führte vorbei am Unabhängigkeitsdenkmal, am Berg (oder eher Hügel) Phnom Penh mit der Stupa Wat Phnom bis zu unserem ersten längeren Stopp am Königspalast. Diese aus mehreren prunkvollen Gebäuden bestehende Areal wurde Ende des 19. Anfang des 20. Jahrhunderts von den Franzosen für den damaligen König gebaut und dient seit etwa 20 Jahren wieder dem aktuellen König Kambodschas als Regierungssitz. Im Gegensatz zu früher hat der König heute aber keine Macht mehr, sondern nur eine repräsentative Funktion.
Direkt neben dem Königspalast befindet sich die Silberpagode, die mit über 5000 Silberfliesen ausgelegt ist und auf deren Altar eine 90 kg schwere und mit tausenden Diamanten besetze Buddhastatue thront. Die Umfassungsmauer der Pagode ist auf 500 Metern Länge mit gut erhaltenen Gemälden geschmückt.
Weiter ging die Fahrt mit der Rikscha zum Nationalmuseum, in dem eine große Anzahl von Statuen und Gebrauchsgegenständen aus der 2000-jährigen Geschichte Kambodschas ausgestellt werden. Der größte Teil davon sind hinduistische Statuen aus der Angkor-Periode und Buddha-Statuen aus der Zeit danach.
Zum Abschluss unserer Tour besuchten wir noch das Toul-Sleng-Museum. Dort kann man sehen, wie die Idee der Schaffung eines Arbeiter- und Bauernstaates ins Wahnsinnige gekehrt wurde. Die ehemalige Schule wurde während der Zeit der Roten Khmer (1975 – 1979) als Konzentrationslager genutzt. Hier wurden über 20.000 gebildete Menschen, z.B. Lehrer, Ärzte und Juristen, oder die für gebildet gehalten wurden, weil sie eine Fremdsprache beherrschten oder auch nur eine Brille trugen, gefangen gehalten, gefoltert und später außerhalb der Stadt auf den „Killing Fields“ getötet und in Massengräbern vergraben.
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